Nachdem ich in letzter Zeit ein paar Kilo zugenommen habe war es an der Zeit, ein neues Sommerkleid zu nähen. Ich erinnerte mich an eine Begebenheit vor zwei Jahren, als ich mich in Florenz in ein Miss Sixty Jeanskleid verliebt habe. Dieses war mir aber auch im 38 (die grösste verfügbare Grösse) viel zu klein. So entschied ich mich nun, es aus meiner Erinnerung nachzunähen.
Aufgrund der neuen Figur konstruierte ich erstmal eine neue Oberteilgrundform mit meinen aktuellen Massen. Es ist immer wieder lustig, sich selber auszumessen ;-) Von dieser Grundform leitete ich dann das Schnittmuster für das Sommerkleid ab.
Von meinem letzten Stoffeinkauf in Italien hatte ich noch einige Meter eines guten Jeansstoffs, nicht zu dick und mit etwas Elasthan drin. Wegen der grossen Weite im Saum war es auch nötig, genügend Stoff zu haben. Am Schluss habe ich etwa 4 Meter verbraucht. Nun also zuschneiden und zur Anprobe zusammennähen. Nach ein paar kleineren Änderungen und einer zweiten Anprobe konnte ich es dann fertig machen. Zwischen den beiden vorderen Teilungsnähten habe ich noch Taschen eingenäht. So kann ich kleinere Dinge mit mir tragen, ohne auf eine Handtasche angewiesen zu sein. Da ich mich für auseinandergebügelte und doppelt abgesteppte Nähte entschieden habe, brauchte ich auch ziemlich viel Faden. Gesamthaft etwa 6 Spulen à 30 Meter, also 180 Meter. Beim Verschluss entschied ich mich für kupferfarbene Druckknöpfe.
Und schon war das Jeanskleid fertig. Mit seiner Hochgeschlossenheit durch den Kragen und die eher breiten Schultern sowie der Länge bis Mitte Waden ist es mehr etwas für den Abend oder nicht ganz so heisse Tage. Deshalb entschloss ich mich, den Schnitt noch zu ändern und zwei etwas luftigere Variationen zu nähen.
Bei der ersten Variation wollte ich ein Neckholder machen, bei der zweiten im Rücken gekreuzte Träger. Auch sollten beide Kleider etwas kürzer werden als das Jeanskleid, richtige Sommerkleider hald. Dementsprechend entschied ich mich für zwei Leinenstoffe, die ich schon vor längerer Zeit auf einem Mittelaltermarkt gekauft habe. Beim orangen Neckholder steppte ich die Nähte kontrastreich mit Schwarz ab. Da es kürzer ist und im Rücken einen relativ tiefen Ausschnitt hat, brauchte ich hierfür nicht ganz so viel Faden wie beim Jeanskleid. Passend zu den Steppnähten wählte ich ebenfalls schwarze Druckknöpfe für den Verschluss. Auch dieses Kleid hat Taschen, diesmal aber zwischen der Seitennaht und der vorderen Teilungsnaht.
Das Olivegrün des zweiten Leinenkleides gefällt mir so gut, dass ich die Nähte in der gleichen Farbe absteppte. Hier entschied ich mich auf für einen Reissverschluss in der Seitennaht als Verschluss. So kann ich es zwar nicht gaz so einfach ausziehen, dafür wird die Harmonie des Stoffes nicht unterbrochen. Da ich etwas knapp Stoff hatte reichte es bei diesem Kleid leider nicht mehr für Taschen.