Maskenball

Wenn ihr die Bilder gern in Gross anschauen wollt einfach drauf klicken…

Ein Maskenball war geplant und ich hatte nichts zum Anziehen, das musste schnell geändert werden…

Das Basiskleid

Als Basis wählte ich ein Jersey Sommerkleid mit Wasserfallkragen. Dies habe ich aus einem sehr schönen, grünmelierten Jerseystoff genäht, welchen ich wie so oft am Stoffmarkt gekauft habe. Das Kleid ist sehr einfach zu Nähen, es hat nur Seiten- und Schulternnähte sowie vorne und hinten einen Besatz, wobei dieser beim Vorderteil angeschnitten ist um den Wasserfall zu bilden.
Vom Arbeitsablauf also den hinteren Halsausschnitt verstürzen, Nähte zusammennähen, Armlöcher verstürzen, Besatz in der Seitennaht fixieren und Saum umcovern. Die Nähte wurden natürlich beim Jersey mit der Overlock verarbeitet damit es schön elastisch bleibt.
Die Herstellungszeit beträgt ca. 4 Stunden.

Der Rock

Dieser ist sehr simpel, eigentlich nur ein Gummiband mit grünem und schwarzem Tüll darauf genäht und einem Klettverschluss. Die vorderen Kanten sind noch mit einem Handstich auf der Seite fixiert.
Hier beträgt die Herstellungszeit knapp 2 Stunden.

Das Unterbrustkorsett

Dies war klar das aufwändigste Teil am ganzen Kostüm, aber das haben Korsetts hald so an sich. Doch es macht auch grossen Spass sie zu nähen. Nachdem das Schnittmuster fertig war, habe ich erst mal eine Moulure (ein Muster aus billiger Baumwolle) genäht um den Schnitt zu überprüfen. Da ich nur wenige Änderungen machen musste ging ich danach direkt ans Leder welches ich in meinem bevorzugten Ledergeschäft gefunden habe. Es hat tatsächlich fast dieselbe Farbe wie das Basiskleid.

Zuerst schnitt ich die Schnitteile etwas zu gross aus zwei verschiedenen Klebeinlagen zu und klebte diese übereinander auf das Leder. So hatte ich eine gute Kontrolle über die Verteilung der Schnitteile. Die Einlagen sind nötig um dem Leder die Elastizität zu nehmen und es etwas steifer zu machen.Dann schnitt ich die Teile mit den benötigten Nahtzugaben zu und überzog sie mit einem Spitzenstoff von A Propos, einem Stoffladen den ich sehr schätze. Nun wurden die Teile zusammengenäht, die Nahtzugaben in der Taille eingeschnitten damit sie nicht spannen und auseinander gebügelt.
Daraufhin habe ich die schwarzen Lederstreifen mit einem 2mm breiten, doppelseitigen Klebeband auf den Nähten fixiert und angenäht. Dabei habe ich hinten doppelte Schrägstreifen aus Baumwolle mitgenäht um die Stäbe später gut einschieben zu können, im Spitzenstoff auf den Nahtzugaben hätten sie hängen bleiben können.
Die Schnürung machte ich aus demselben schwarzen Leder wie die Streifen.

Nun schnitt ich das Futter zu und nähte es zusammen. Beim Absteppen der Nähte fasste ich in der Taille ein schmales Ripsband mit um einem Ausweiten derselben oder einem Reissen der Nähte vorzubeugen.Jetzt hatte ich also das Leder- und das Futterteil und musste diese noch zusammenbringen. Dazu habe ich zuerst das Futter beidseitig an der Schnürung angestürzt und dann oben und unten die beiden Teile miteinander fixiert. Jetzt konnte ich eine der Kanten mit einem weiteren schwarzen Lederstreifen einfassen. Von der anderen Seite habe ich nun die Stäbe eingeführt und die Kante dann auch eingefasst.

Jetzt könnte man meinen, dass das Korsett fertig war, aber ich wollte noch Strasssteine draufhaben. Also habe ich es mir bequem gemacht und die verschiedenen grünen Steine aufgeklebt. Dann fragte ich mich, ob ich noch ganz viele kleine silbrige oder grüne Steine drauf tun sollte, am Schluss habe ich mich für schwarze entschieden. Gesamthaft dauerte die Herstellung des Korsetts inklusive Schnittmuster und Moulure etwa 18 Stunden, davon brauchte ich etwa 3 Stunden nur fürs Strass aufkleben.

Die Maske

Da ich die Maske nicht von Grund auf selbst machen wollte habe ich bei Amazon ein Pack mit 20 verschiedenen Stoffmasken gekauft. Diejenige die ich ausgewählt habe, befestigte ich mit Stecknadeln auf den Styroporkopf und sprühte sie erstmal grosszügig mit Haarspray ein um ihr etwas Festigkeit zu geben. Danach habe ich etwas vom Jersey des Kleides auf einer Seite drunter genäht. Die Ohren habe ich auf einer Seite auch mit dem Jersey und auf er anderen Seite mit dem Tüll vergrössert. Dann habe ich auch hier ganz viele kleine Strasssteine aufgeklebt, um Akzente zu setzten grüne und silberne, und auf der Stoffseite der Maske noch ganz viele schwarze.
Die Bearbeitungszeit der Maske war etwa 2 Stunden.

Die Accessoires

Nun brauchte ich natürlich auch noch Schmuck und eine Handtasche.
Für die Ohrringe habe ich bei Leib und Gut silberne Stecker gekauft, an welche man etwas annähen kann. Dann habe ich aus dem Stoff, dem Leder und der Spitze die gewünschte Form in verschiedenen Grössen ausgeschnitten und diese zusammen an den Ohrring genäht. Auch da kam natürlich noch etwas Strass drauf.

Für die Halskette habe ich lange nach einem passenden Stein gesucht bis ich ihn am Jahrmarkt in St.Gallen gefunden habe. Eigentlich war es ein Schlusselanhänger, ich habe jedoch den für mich überflüssigen Teil abgeschnitten. Durch die verbleibende Öse habe ich ein Band aus dem Jersey gezogen. Auf dieses habe ich auch wieder kleine Strasssteine geklebt.

Die Tasche ist auch aus dem Jersey mit einer Kordel als Henkel und -wie könnte es anders sein- Strasssteienen drauf. Um Sie stabiler zu machen habe ich den Jersey und das Futter geklebt und im Taschenboden ein Plastikstäbchen eingearbeitet.
Die Herstellung der Accessoires dauerte etwa 2 Stunden.

Der Maskenball

Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden. Die passenden Strümpfe und Schuhe hatte ich zum Glück schon und so konnte es dann ganz entspannt losgehen. Ich habe den Ball sehr genossen, die Location war wunderschön, vor allem in die Bibliothek habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. In dieser gab es auch das Angebot, sich von einem Fotografen ablichten zu lassen.

Toll finde ich, dass ich aus diesem Kostüm auch noch Variationen machen kann. Mit dem Jersey Kleid habe ich ein gutes Sommeroutfi. Für etwas festlichere Anlässe kann ich das Kleid mit dem Korsett kombinieren oder das Korsett zu einem anderen Kleid anziehen.