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Während der Arbeit am Kleid für den Maskenball bin ich auf den Geschmack von Strasssteinen gekommen. Nun wollte ich etwas machen, das fast nur aus Strass besteht.
Nach einer nicht allzu langen Suche im Internet habe ich mich für eine Händlerin in Deutschland entschieden um die Steine in verschiedenen Farben und Grössen zu bestellen. Obwohl auf ihrer Webseite die Schweiz nicht als offizielles Verkaufsland eingetragen ist war sie sehr zuvorkommend und hat mich super beraten.
Der Kragen
Ich habe mich dazu entschieden, einen grossen Kragen aus Leder zu nähen, welchen ich dann mit Strass beklebte. Weil Leder nicht so gut zu ändern ist habe ich erst zwei Versuche mit Kunstleder gemacht bis ich mit dem Schnittmuster zufrieden war. Danach schnitt ich das Leder zu und klebte die Teile mit einer Einlage. Damit es optisch nicht zu streng wird habe ich die Originalkanten des Leders für den Rand genommen.
Beim Absteppen der Nähte fasste ich hinten ein doppeltes Schrägband mit um dünne Stäbe einschieben zu können und dem ganzen so etwas Stabilität zu geben. Der Kragen ist noch mit Satinfutter abgefüttert. An der äusseren Kante habe ich das Futter etwas nach innen versetzt um gefaltet und festgesteppt, beim Hals ist die Kante mit einem Lederstreifen eingefasst. Als Verschluss hat es hinten eine Schnürung.
Inklusive der Musterstücke habe ich dafür etwa 4 Stunden gebraucht.
Das Kleben des Strass
Dann kam ein ziemlich nebliger Herbsttag, an welchem ich genug Zeit hatte um mich bequem hinzusetzen und stundenlange Strasssteine mit der Pinzette auf dem Kragen zu verteilen und mit dem Bügeleisen zu fixieren.
Dazu muss man wissen, dass die Strasssteine an der Unterseite eine Schicht Kleber haben, welcher sich mit Hitze fixieren lässt. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, punktgenaues Arbeiten geht mit einem speziellen Applikator am besten. Dieser ist an den Strom angeschlossen und besitzt mehrere Aufsätze für die verschiedenen Grössen. Oder man kann die Steine mit dem Bügeleisen fixieren. Da es mir nicht auf eine punktgenaue Fixierung ankam habe ich mich für die zweite Variante entschieden.
So begann ich mit den grössten Steinen und arbeitete mich langsam voran, wobei ich jeweils am oberen Rand viele Steine hin klebte und gegen unten immer weniger. So habe ich also Stunden über Stunden verbracht und dabei ein gutes Hörbuch angehört. Ich muss sagen, es war eine sehr meditative Arbeit, aber wohl unbezahlbar, bis der Kragen fertig war ist wirklich ein ganzer Tag vergangen. In den Bildern unten könnt ihr sehen, wie sich der Strass immer verdichtete.
Ich finde das Ergebnis ziemlich geil, es ist bunt und glitzert und macht einfach Freude. Der Kragen kann natürlich zu verschiedenen Kleidungsstücken angezogen werden und ist auf jeden Fall ein ziemlicher Hingucker.