Es gibt Dinge, die viele Menschen gar nicht so direkt wahrnehmen, weil das Gehirn von neurotypischen Personen diese automatisch als unwichtig wegfiltert. Da mein Gehirn dies nicht macht, bin ich den Dingen immer ausgeliefert. Es sind kleine Dinge, aber dafür sind sie ständig präsent und rauben mir immer viel zu viel Energie.
- Viele, unterschiedliche Geräusche / Gespräche
- Viele Bewegungen (Menschen, Autos, Werbung)
- Licht (zu hell, wechselnd, sich bewegend)
- Zu nahe Menschen (z.B. wenn im Bus jemand neben mir sitzt oder auf der Rolltreppe zu nah an mir steht. Der Covid-Abstand war super)
- Veränderungen (auch kleine, z.B. einen anderer Weg als üblich nehmen)
- Überraschungen (auch kleine, z.B. unerwartete laute Geräusche)
- Unvorbereitete / unvorhergesehene soziale Interaktionen (z.B. nach dem Weg gefragt werden)
- Temperaturschwankungen (z.B. gekühlte Geschäfte im Sommer & geheizte im Winter)
Diese Dinge führen zum Beispiel dazu, dass ich meine Ausflüge wenn möglich so plane, dass ich eher an einem kleineren Bahnhof umsteige als an einem grossen (und dafür auch eine längere Reisezeit in Kauf nehme). Der HB Zürich ist zum Beispiel etwas, das ich zu vermeiden versuche. Oder zu Stosszeiten unterwegs zu sein. Wenn ich z.B. nach Zürich in einen Stoffladen gehen möchte, ist es nicht die Aktivität an sich die schwierig ist, es sind die äusseren Umstände, das dahin kommen. Und auch wenn ich genügend Energie für den Stoffladen hätte, muss ich vielleicht darauf verzichten, weil ich nicht die Energie für die Fahrt und die damit verbundenen Unvorhersehbarkeiten habe. Oder ich muss den Ausflug von vornherein planen, mit einem leeren Tag davor und danach.