wie es dazu kam
Vor zwei Jahren im Herbst hat mein Freund mir das Game Skyrim gezeigt. Daraufhin habe ich einen grossen Teil meiner Freizeit in dem Winter damit verbracht, es zu spielen. Es war seit vielen Jahren das erste Mal, dass ich gegamt habe. Im Frühling ist es dann wieder in Vergessenheit geraten. Bis zum letzten Herbst, als ich es nochmal von Vorne begonnen habe. Diesmal etwas planvoller.
Meine Lieblingsbegleitung ist klar die Vampirin Serana. Im Lauf des Spieles habe ich sie dann in eine verbesserte Vampieruniform gesteckt und ich muss zugeben, dass ich mich schon ein bisschen in sie verliebt habe.
Irgendwann kam dann aber wieder der Frühling und mit ihm die Lust, mich kreativ zu betätigen. Da ich mehrere Jahre mit einer Freundin zusammengewohnt habe, welche Cosplays macht, kam ich auf die Idee, mir Seranas Uniform zu nähen. Dabei war es nicht mein Ziel, die Uniform 1:1 zu machen. So war mir von Anfang an klar, dass ich keine Kapuze wollte und es keine Metallaplikationen geben soll. Also kein richtiges Cosplay, sondern mehr ein von Seranas Uniform inspiriertes Kostüm.
die arbeit
Zuerst war da natürlich die Frage nach dem Material. Sicher, Leder wäre absolut geil gewesen, aber hald auch sehr teuer. So entschied ich mich für einen schwarzen Jeans mit kupferfarbenen Glitzerpunkten als Basis. Anstelle der Metallaplikationen überlegte ich eine Weile zwischen Passepoils und sehr auffälligen Steppereien hin und her. Dazu muss man sagen, dass ich ein sehr negatives Verhältnis zu Passepoils habe, ich mag sie einfach nicht. Dennoch entschied ich mich nach kurzen Meinungsaustauschen mit meinem Freund und besagter Freundin für die Passepoils, es sieht einfach besser aus. Hergestellt habe ich sie aus einem auberginefarbenen Seidenstoff.
Dann kam der Schnitt an die Reihe. Dafür suchte ich im Internet diverse Bilder der Uniform von vorne und hinten bis ich das Gefühl hatte, etwas Realistisches hinzubekommen. Man muss den Machern von Skyrim lassen, dass sie sehr viel Detailliebe haben und sich wohl auch über Dinge wie Verschlüsse der Kleider ihre Gedanken gemacht haben – es würde real fast funktionieren.
Ich habe mich dazu entschieden, beim Rock einen Reissverschluss einzuarbeiten und alle anderen Teile -zum Leidwesens meines Anziehhelfers- mit einer Schnürung in der hinteren Mitte zu versehen.
Ich mag ja sonst schlichte und einfache Schnitte. Dies war etwas ganz anderes, mit schlussendlich 32 Schnittteilen sicher ein persönlicher Rekord. Das Zuschneiden war auch dementsprechend spassig. Da viele Teile sehr klein sind konnte man sie gut ineinanderlegen und so blieben fast keine Stoffresten übrig. Natürlich habe ich zuerst einen Prototyp aus billigem Baumwollstoff genäht um den Schnitt zu testen.
Das schlussendliche Nähen war -vor allem wegen der Passepoills- sehr zeitaufwändig, allein für ein Schulterteil habe ich ca. 6 Stunden gebraucht. Ich habe fast 2m Stoff in Schrägstreifen geschnitten um diese herzustellen. Dass hiess, Schrägstreifen zuschneiden, um eine Kordel nähen, Paspel an das Stück nähen, Naht schliessen. Damit alles schön liegt habe ich dann noch die Nähte beidseitig abgesteppt.
Einiges Kopfzerbrechen machten mir die Schulterteile, vor allem die Frage danach, ob und wenn ja wo ich sie wie zusammen Nähe. Schlussendlich habe ich mich bei der Anprobe entschieden, alles miteinander zu verbinden, so verschiebt sich nichts wenn ich mich bewege.
Auch die Frage, wie ich mit dem Einfüttern vorgehe hat mich länger beschäftigt, beim Machen hat sich dann gezeigt, dass ich gar nicht so viel von Hand annähen musste wie befürchtet.
meine serana
Nun ist sie fertig und ich bin mega glücklich mit meiner Serana. Natürlich habe ich, als ich sie am WGT zum ersten Mal ausgeführt habe auch meine Augen der Vampirin angepasst.
Es ist klar, die Arbeit war langwierig und manchmal auch etwas mühsam, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich finde das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Insbesondere gefällt mir, wie meine Brüste darin zur Geltung kommen.
Und wie gefällt meine Serana euch?