Wer mich kennt weiss, dass ich in Bezug auf Kleider nicht sehr schwarz und auch nicht sehr Gotik bin. Trotzdem ging es dieses Jahr zum zweiten Mal ans WGT. Da ich nicht -wie letztes Jahr- planlos alles Schwarze aus meinem Schrank einpacken wollte, habe ich 3 Wochen vorher damit begonnen zu nähen. Zugegeben, das war relativ knapp, weshalb es dann auch in einen Marrathon ausartete. Nach der Arbeit zu Hause weiternähen und an den Wochenenden so weit möglich natürlich auch.
Wenn ihr die Bilder gerne in gross anschauen wollt einfach draufklicken…
Da ich für mich schon zwei Outfits hatte, machte ich zuerst einen Rock für meine Begleitung. Den Stoff dafür haben wir schon länger an einem Markt gekauft. Ein jeansähnlicher schwarzer Stoff mit einem leicht glänzenden Muster. Der Rock besteht aus zwei einzelnen Teilen, welche übereinander getragen werden können. Auf der Seite hat es jeweils eine grössere Tasche mit drei D-Ringen zum Befestigen von diversen Dingen. Auch unten an den Gurtschlaufen sind kleinere D-Ringe angebracht.
Dazu machte ich noch ein etwas breiteres Halsband aus demselben Stoff auch mit einem D-Ring. Da dieses der Begleitung zu breit war gab es noch ein schmaleres mit Kragen und O-Ring.
Damit er auch etwas Schönes zum oben anziehen hat gab es noch ein Neckholder aus dünnem Jeansstoff, natürlich auch schwarz. Als wir im Bernina-Laden waren um Kleinzubehör zu kaufen sah er dann noch ein Kunstleder, das ihm für einen Rock gefiel. Also kauften wir es und ich hatte noch mehr zu tun. Das ich mit meinen Sachen noch nicht mal begonnen habe vergessen wir mal…
…oder auch nicht, nun war erstmal ich an der Reihe. Aus einem etwas dickeren Jeans nähte ich zuerst eine weite Hose. Auf diese kamen dann verschiedene Taschen aus Resten des oben erwähnten Rockstoffs. Dazu gab es noch ein passendes Gilet mit doppelreihigem Verschluss.
Den Kunstlederrock machten wir dafür ganz einfach, nach einem ersten Versuch mit Gummizug oben -gefiel nicht, weder ihm noch mir- entschieden wir uns für je zwei Falten vorne und eine hinten. So fällt er ganz schön. Klar, das Material ist nicht das beste, kann man von günstigem Kunstleder auch nicht erwarten, es klebt zusammen wenn man darauf sitzt und bekommt Falten, war katastrophal zum nähen (ich konnte Heften so viel ich wollte, es gab trotzdem Schrägzüge) und wird sich vermutlich relativ schnell abnutzen. Trotzdem war es die Arbeit wert und sieht gut aus.
Da der Wetterbericht für die ersten Tage nicht sehr warm aussah und ich erfahrungsgemäss schnell friere entschloss ich mich zwei (Arbeits)Tage vor der Abfahrt noch ein Hemd für unter das Gilet zu nähen, dazu benützte ich einen Baumwollstoff mit dezenten Stickereien drauf. Auch wenn ich deswegen ziemlich in Stress kam war ich am WGT sehr froh darüber.
Nun will ich euch natürlich auch meine zwei erwähnten schon vorhandenen Outfits nicht vorenthalten, eines kann ich euch hier zeigen, beim anderen müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden, es hat einen eigenen Blogeintrag mehr als verdient.
Das Kleid und den passenden Frack habe ich schon länger aus einem Jeansstoff genäht und danach teilweise mit Textilfarbe besprayt. Als Ergänzung bastelte ich noch eine Fliege sowie einen kleinen Zylinder.
Als Fazit, es hat sich gelohnt die viele Arbeitszeit zu investieren und der Stress war mit der Ankunft in Leipzig vergessen. Es waren schöne Tage am WGT und werden es auch nächstes Jahr wieder werden. Aufmerksame Leser meines Blogs werden noch das Latexkleid der Fetischparty vermissen, auch dieses wird natürlich einen eigenen Beitrag bekommen.