Small Talk, oder, der Vollständigkeit halber, kleine Gespräche, mag ich gar nicht. Ich bin mir bewusst, dass diese Art der Kommunikation vor allem bei neurotypischen Menschen dazu beiträgt, ein Gefühl der Verbundenheit herzustellen und das Gegenüber einzuschätzen. Bei mir bewirkt er aber genau das Gegenteil, ich fühle mich davon massiv überfordert, weil ich nie genau weiss, wie viel ich jetzt preisgeben kann, ohne mein Gegenüber zu überrumpeln. Weil ich immer unsicher bin, ob dieses “wie geht es dir?” von richtigem Interesse an mir zeugt oder einfach ein leichter Gesprächseinstieg ist. Ich weiss nicht, welche Fragen ich dabei stellen darf, ohne jemandem zu Nahe zu treten. Ich habe gelernt, mich halbwegs in Small Talk zurecht zu finden, meist läuft es aber darauf hinaus, dass nach ein paar nichtssagenden Sätzen ein peinliches Schweigen entsteht und ich nur noch flüchten will. Ich empfinde Small Talk als extrem anstrengend und versuche ihm, so gut es geht, aus dem Weg zu gehen.