Stimming

Als Stimming bezeichnet man selbststimulierendes (oft repetitives) Verhalten. Dies trägt zur Selbstregulation bei. Es hilft, wenn man zu vielen Eindrücken ausgesetzt ist, dabei bei sich selbst zu bleiben. Auch dies ist etwas, was ich mir schon früh abtrainiert habe und jetzt langsam wieder zulasse. 

Rauchen ist für mich Stimming. Gerade soziale Interaktionen und Gespräche fallen mir massiv leichter, wenn ich Rauchen kann. Ich habe dann etwas, womit meine Hände beschäftigt sind und auf das ich immer wieder schauen kann, ohne dass es auffällt. Aber auch beim Schreiben solcher Texte hilft es mir sehr, mich zu fokussieren.

In Situationen wo ich nicht rauchen kann, habe ich immer einen Nifelring an, an dem ich unauffällig rumspielen kann. Sonst spiele ich viel an meinen Haaren rum und als ich noch aktive Schuppenflechte hatte, hab ich da auch immer dran rumgemacht. Genauso wie ich immer an meinen Lippen rumzupfe oder in ein Kauspielzeug beisse. 

Je mehr ich Stimming zulasse, desto mehr zeigt es sich, so habe ich mich zum Beispiel letztens an einem Stammtisch dabei erwischt, wie ich von einem Fuss auf den anderen getäppelt bin. Früher hätte ich das unterbunden, jetzt beobachte ich es und stelle fest, dass es mir hilft, die Flut der vielen Gespräche um mich zu regulieren. Auch Malen ist für mich eine Art Stimming, die Farben und Beschaffenheit des Untergrundes sowie die Pinselbewegungen stimulieren mich und helfen mir dabei, Dinge zu verarbeiten.