Immer wieder, wenn ich intensive Dinge mit Menschen erlebt habe, überfällt mich im Verarbeitungsprozess der Wunsch, meine Gedanken und Gefühle schriftlich festzuhalten und mit den betreffenden Menschen zu teilen. Dabei ist es völlig irrelevant, ob es um ein wunderbares, intensives Spiel oder um eine Unstimmigkeit geht. Ich habe dann ein starkes Bedürfnis, sicherzustellen, dass der betreffende Mensch weiss und versteht, wie es mir in dem Moment gegangen ist oder im Nachhinein geht. Dann entstehen Textfluten. Dies sind meist emotionale Fliesstexte, die ich unkorrigiert abschicke und von denen mir gesagt wurde, dass sie für einige Menschen überfordernd sein können. Es ist eine Art Oversharing, die ich keinesfalls unterdrücken will. Für mich ist es in engen Beziehungen essentiell, dass ich weiss, dass solche Textfluten willkommen sind.
Oft brauche ich etwas länger, um Dinge zu verarbeiten und für mich greifbar zu machen. Zudem ist schriftliche Kommunikation für mich oft einfacher als verbale. Bei allen engen Beziehungen, die ich geführt habe, stand am Anfang ein intensiver, schriftlicher Austausch, der mir gezeigt hat, dass diese Art der Kommunikation funktioniert. Wenn dies nicht gegeben ist, fehlt mir ein wichtiges Werkzeug, um mich meinem Gegenüber verständlich zu machen.