Von gemeinsamen Nennern

Für mich ist in jeder Art von Beziehung der gemeinsame Nenner wichtig. Der kann etwas Kleines sein, oder etwas Grosses. Es kann ausreichend sein, einen gemeinsamen Nenner zu haben, um eine Beziehung zu haben, oder es kann verschiedene gemeinsame Nenner dazu benötigen. Dies kommt immer auf die Beziehung an.

Was sind gemeinsame Nenner

“Gemeinsamer Nenner ist in der deutschen Sprache eine Metapher für Gemeinsamkeiten.”

Zitat Wikipedia

Genauso sehe ich das in Beziehungen. Je mehr Interessen man miteinander Teilt, desto mehr gemeinsame Nenner gibt es. Und desto vielfältiger kann die Beziehung sein.
Das man gemeinsame Nenner hat, muss natürlich nicht heissen, dass man sie auch miteinander teilen muss oder will.

Der kleinste gemeinsame Nenner

Zitat Wikipedia 

“Die Redewendung kleinster gemeinsamer Nenner bezeichnet einen Kompromiss oder Konsens auf niedrigstem Niveau”

Zitat Wikipedia

Dies ist für mich oft etwas eher sachliches, nicht primär Personenverbundenes. So kann es der gemeinsame Beruf sein, ein gemeinsames Interesse wie Sport oder Kunst oder gemeinsame Aktivitäten. Solange dieses Interesse, sowie der Wille oder die Notwendigkeit, es miteinander zu teilen vorhanden ist, besteht die Beziehung. Es benötigt keinen weiteren gemeinsamen Nenner. 

Natürlich besteht dennoch die Möglichkeit, dass weitere gemeinsame Nenner da sind. Wenn dazu auch das Interesse kommt, sie miteinander zu teilen, kann sich die Beziehung dadurch erweitern.
Zum Beispiel indem man mit dem Arbeitskollegen nach der Arbeit Fussball schauen geht.

Als kleine gemeinsame Nenner bezeichne ich also alles, was nicht unmitelbar mit dem Gegenüber zu tun hat.

Der grösste gemeinsame Nenner

“Die Redewendung größter gemeinsamer Nenner bezeichnet einen Kompromiss oder Konsens auf höchstem, größtmöglichen Niveau”

Zitat Wikipedia

Dies ist für mich immer das Interesse am anderen, der Wunsch, die gemeinsamen Nenner auch zu teilen und erforschen. Wenn dies nicht vorhanden ist, können noch so viele gemeinsame Nenner existieren. 

Wenn ich mich also nicht für meinen Arbeitskollegen interessiere, werde eher ich nicht das Bedürfnis verspüren, mit ihm nach der Arbeit Fussball zu schauen sondern dies lieber mit jemand anderem tun oder mich mit etwas anderem Beschäftigen. 

Als grossen gemeinsamen Nenner bezeichne ich also das Interesse am Gegenüber als Person, die Gefühle, welche ich mit ihr verbinde.

Die Verbindung der grossen und kleinen Nenner

Für eine Beziehung benötigt es meiner Meinung nach meist beide Nenner, die Kleinen und die Grossen. Und idealerweise stimmen die Nenner, welche ich mit einer Person teilen möchte, ungefähr damit überein, was diese Person mit mir teilen möchte. Wir leben aber leider nicht in einer Idealen Welt. 

Mein Interesse für jemanden ist nicht zwingend gleich gross, wie das Interesse dieser Person für mich. Die kleinen gemeinsamen Nenner, welche ich gerne mit dieser Person teilen möchte, stimmen nicht immer mit den Nennern überein, welche diese Person mit mir teilen möchte. 

So kann es zum Beispiel geschehen, dass ich eine Person treffe, und der grosse gemeinsame Nenner übereinstimmt, wir interessieren uns etwa gleich fest füreinander und möchten etwa gleich viel Zeit miteinander verbringen. Und wir haben viele gemeinsame kleine Nenner. Aber, ich möchte aus den vielen kleinen Nennern einen anderen Teil mit der Person teilen als diese mit mir. Nun können wir schauen, ob wir uns auch in den kleinen Nennern finden oder nicht. Und ob dieses Finden einen Einfluss auf den grossen gemeinsamen Nenner hat. 

Mein Fazit

Ich denke es ist wichtig, sich bewusst zu sein, was für gemeinsamen Nenner eine Beziehung ausmachen. Und für mich persönlich ist es auch sehr wichtig, diese mit meinen Gegenübern abzugleichen. Und weil sich alles ständig verändert ist es für mich auch wichtig, immer mal wieder neu anzuschauen, ob das Gemeinsame und die grösse oder Priorität der einzelnen Nenner noch für beide stimmt, oder ob man sich Veränderung wünscht. Vielleicht das Bedürfnis verspürt, einem kleinen gemeinsamen Nenner, der bisher in dieser Beziehung nicht wichtig war, mehr beachtung zu schenken. Und dies, wenn beide es wollen, dann auch zu tun. Womit wir dann wieder bei Veränderung und Kommunikation angekommen sind…